Psychotherapie
Verhaltenstherapie
Bei Vianova arbeiten wir in der Psychotherapie vor allem mit den Methoden der Verhaltenstherapie. Diese basiert auf der Annahme, dass Verhalten stets gelernt wird. Hier liegt dann der Schlüssel zur Behandlung: Wenn das schädliche bzw. ungesunde Verhalten analysiert wird, kann man auslösende und aufrechterhaltende Faktoren erkennen. Mit diesem Wissen wird dann erarbeitet, wie man neues Verhalten aufbauen kann und wie man dieses langfristig in den Alltag implementieren kann. Häufig ist es hierfür notwendig, alte Denkmuster oder Annahmen in Frage zu stellen und zu korrigieren. Dabei begleiten wir Sie professionell und menschlich.
Als besonders effektiv haben sich Verfahren der sog. dritten Welle erwiesen, wie z.B. ACT oder Schematherapie, welche im Folgenden näher beschrieben werden:
ACT: Akzeptanz- und Commitment- Therapie
Die Akzeptanz und Commitment Therapie (ACT) ist ein psychotherapeutischer Ansatz, der darauf abzielt, Menschen dabei zu helfen, ihr Leben auf eine sinnvolle und erfüllende Weise zu leben, indem sie ihre Ängste und negativen Gedankenmuster akzeptieren und sich darauf konzentrieren, ihre persönlichen Werte und Ziele zu verfolgen.
Der Grundgedanke der ACT besteht darin, dass der Versuch, unangenehme Gedanken, Emotionen oder körperliche Empfindungen zu kontrollieren oder zu vermeiden, oft zu mehr Leid führt. Stattdessen wird den Menschen beigebracht, diese Erfahrungen zu akzeptieren und zu erkennen, dass sie ein natürlicher Teil des menschlichen Lebens sind. Durch die Akzeptanz können sie lernen, mit diesen Erfahrungen umzugehen, ohne von ihnen überwältigt zu werden.
Ein weiterer zentraler Aspekt der ACT ist die Förderung von Commitment, also die Verpflichtung, nach den eigenen Werten und Zielen zu leben. Hierbei geht es darum, sich bewusst für einen bestimmten Lebensweg zu entscheiden und Schritte zu unternehmen, um diesen Weg zu verfolgen, auch wenn dabei unangenehme Gedanken oder Gefühle auftreten.
Schematherapie
Die Schematherapie ist eine psychotherapeutische Methode, die entwickelt wurde, um tief verwurzelte negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern. Sie basiert auf der Annahme, dass frühe negative Erfahrungen und traumatische Ereignisse zu emotionalen und kognitiven Schemata führen, die unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen.
Die Schematherapie umfasst verschiedene Methoden, um diese Schemata zu identifizieren und zu bearbeiten. Dazu gehören unter anderem:
1. Schemadiagnostik: Hierbei wird gemeinsam mit dem Therapeuten untersucht, welche Schemata bei einer Person vorliegen. Dies kann durch Gespräche, Fragebögen oder auch durch kreative Methoden, wie das Zeichnen von Bildern, erfolgen.
2. Imagery Rescripting: Diese Methode ermöglicht es, negative Erinnerungen oder traumatische Ereignisse zu verändern, indem man sich alternative, positive Szenarien vorstellt. Dadurch sollen negative Schemata umstrukturiert und positive Erfahrungen verinnerlicht werden.
3. Kognitive Techniken: Hierbei werden kognitive Verzerrungen und negative Denkmuster identifiziert und durch realistischere und positivere Gedanken ersetzt
Störungsbilder
Depression
Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität einer Person erheblich beeinträchtigen kann. Sie manifestiert sich in einer Vielzahl von Symptomen, darunter:
- Anhaltend gedrückte Stimmung: Menschen mit Depression fühlen sich oft traurig, hoffnungslos oder leer, über einen längeren Zeitraum.
- Interessenverlust: Die Freude an Aktivitäten, die zuvor als angenehm empfunden wurden, geht verloren. Betroffene verlieren oft das Interesse an Hobbys und sozialen Aktivitäten.
- Schlafstörungen: Schlafprobleme, wie Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen, sind häufige Symptome von Depression.
- Energieverlust: Personen mit Depression fühlen sich häufig erschöpft und haben Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen.
- Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme: Die Fähigkeit, klar zu denken und sich zu konzentrieren, ist oft beeinträchtigt.
- Appetit- und Gewichtsveränderungen: Dies kann zu übermäßigem Essen oder Appetitlosigkeit führen, was zu Gewichtsveränderungen führt.
- Gefühle der Wertlosigkeit und Schuld: Betroffene neigen dazu, sich selbst die Schuld für ihre Depression zu geben und fühlen sich oft wertlos.
- Suizidgedanken: In schweren Fällen können Menschen mit Depression Selbstmordgedanken entwickeln.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Depression eine behandelbare Erkrankung ist. Hilfe und Unterstützung sind verfügbar:
- Psychotherapie: Gesprächstherapie, kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und andere Therapieformen können helfen, negative Gedankenmuster zu bewältigen.
- Medikamente: Antidepressiva werden oft verschrieben, um die chemische Balance im Gehirn zu regulieren.
- Soziale Unterstützung: Familie und Freunde können eine wichtige Rolle spielen, indem sie Verständnis und Unterstützung bieten.
- Lebensstiländerungen: Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf können die Stimmung verbessern.
- Professionelle Hilfe: Bei schweren Depressionen ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Notfallnummern und Krisendienste stehen zur Verfügung, um in akuten Situationen zu helfen.
Die Behandlung von Depression erfordert Geduld und Zeit, aber mit der richtigen Unterstützung können viele Menschen eine Besserung ihrer Symptome erfahren und ein erfüllteres Leben führen. Es ist entscheidend, bei Verdacht auf Depression sofort professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
In unserer Praxis können Sie eine Psychotherapie beginnen, um depressive Störungen zu behandeln. Bitte kontaktieren Sie uns hierfür!
Hier noch einige hilfreiche Adressen zum Thema:
Angststörungen
Angststörungen sind weit verbreitete psychische Gesundheitsprobleme, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen können. Sie äußern sich durch intensive und anhaltende Ängste oder Sorgen, die übermäßig und unangemessen sind.
Hier sind einige der häufigsten Symptome von Angststörungen:
- Übermäßige Sorgen: Menschen mit Angststörungen neigen dazu, sich übermäßig über verschiedene Aspekte ihres Lebens Sorgen zu machen, selbst wenn es keine offensichtlichen Gründe dafür gibt.
- Körperliche Symptome: Angst kann zu körperlichen Beschwerden wie Herzklopfen, Schwitzen, Zittern, Muskelverspannungen und Magenproblemen führen.
- Panikattacken: Plötzliche, intensive Angstgefühle, begleitet von körperlichen Symptomen wie Atemnot, Schwindel und Brustschmerzen, sind charakteristisch für Panikattacken.
- Vermeidungsverhalten: Betroffene neigen dazu, Orte oder Situationen zu meiden, die ihre Ängste auslösen könnten. Dies kann das tägliche Leben stark einschränken.
- Schlafstörungen: Angst kann zu Schlafproblemen, wie Ein- und Durchschlafstörungen, führen.
- Soziale Angst: Bestimmte Menschen erleben übermäßige Angst in sozialen Situationen und haben Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen oder öffentlich zu sprechen.
- Zwangsgedanken und Zwangshandlungen: Einige Angststörungen, wie die Zwangsstörung (OCD), gehen mit wiederkehrenden, unerwünschten Gedanken und zwanghaften Handlungen einher.
Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, um Angststörungen zu bewältigen:
- Psychotherapie: Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist eine wirksame Form der Therapie, um die Denkmuster und Verhaltensweisen zu ändern, die Angstsymptome auslösen.
- Medikamente: In einigen Fällen können Antidepressiva vom Arzt verschrieben werden, um die Symptome zu lindern.
- Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation und progressive Muskelentspannung können helfen, Stress und Angst abzubauen.
- Lebensstiländerungen: Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf, regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung kann dazu beitragen, die Symptome zu reduzieren.
- Soziale Unterstützung: Familie und Freunde können eine wichtige Rolle spielen, indem sie Unterstützung und Verständnis bieten.
Die Behandlung von Depression erfordert Geduld und Zeit, aber mit der richtigen Unterstützung können viele Menschen eine Besserung ihrer Symptome erfahren und ein erfüllteres Leben führen. Es ist entscheidend, bei Verdacht auf Depression sofort professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Anpassungsstörungen
Eine Anpassungsstörung ist eine psychische Gesundheitsstörung, die auftreten kann, wenn eine Person Schwierigkeiten hat, sich an eine belastende Lebensveränderung oder eine stressige Lebenssituation anzupassen. Diese Störung kann auftreten, wenn die emotionalen oder sozialen Anforderungen einer Situation die Bewältigungsfähigkeiten einer Person übersteigen.
Zu den Symptomen einer Anpassungsstörung gehören:
- Emotionaler Stress: Übermäßige Sorgen, Angst, Traurigkeit oder Reizbarkeit im Zusammenhang mit der belastenden Situation.
- Beeinträchtigungen im Alltag: Schwierigkeiten bei der Erledigung von Aufgaben, sozialer Rückzug oder Probleme in der Arbeit oder Schule.
- Körperliche Symptome: Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magenprobleme oder andere körperliche Beschwerden können auftreten.
- Soziale Isolation: Der Wunsch, soziale Kontakte zu vermeiden oder sich von Freunden und Familie zurückzuziehen.
- Fehlende Anpassungsfähigkeit: Schwierigkeiten, sich an Veränderungen anzupassen und neue Wege der Bewältigung zu finden.
- Zeitlich begrenzt: Die Symptome einer Anpassungsstörung treten in der Regel innerhalb von drei Monaten nach dem Auslöser der belastenden Situation auf und klingen normalerweise ab, wenn sich die Person an die Situation angepasst hat.
Was gegen Anpassungsstörungen hilft, hängt von der Schwere der Symptome und der individuellen Situation ab:
- Psychotherapie: Gesprächstherapie, kognitive Verhaltenstherapie (CBT) oder andere Formen der Therapie können helfen, bessere Bewältigungsstrategien zu entwickeln und die emotionalen Belastungen zu reduzieren.
- Soziale Unterstützung: Familie und Freunde können eine wichtige Rolle spielen, indem sie Verständnis und Unterstützung bieten.
- Stressbewältigungstechniken: Das Erlernen von Techniken zur Stressbewältigung, wie Entspannungsübungen oder Achtsamkeitsmeditation, kann helfen, die Symptome zu lindern.
- Medikamente: In einigen Fällen kann die kurzfristige Verwendung von Medikamenten zur Linderung von Symptomen in Betracht gezogen werden, aber dies sollte in Absprache mit einem Facharzt erfolgen.
Die Prognose für Menschen mit Anpassungsstörungen ist in der Regel günstig, da die Symptome oft abklingen, sobald die belastende Situation bewältigt wurde. Professionelle Hilfe ist jedoch wichtig, um den Umgang mit der Belastung zu erleichtern und die Symptome zu mildern.
PTBS
Angststörungen sind weit verbreitete psychische Erkrankungen, die sich erheblich auf das Leben des Einzelnen auswirken. Unter diesen Störungen sticht die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) als eine einzigartige und komplexe Erkrankung hervor. Die PTBS ist eine spezifische Form der Angststörung, die sich als Reaktion auf ein traumatisches Ereignis entwickelt. Sie kann jeden betreffen, der ein schockierendes, gefährliches oder lebensbedrohliches Ereignis erlebt oder miterlebt hat.
Hier sind einige Kernsymptome der PTBS:
- Intrusive Erinnerungen: Personen mit PTBS haben oft wiederkehrende und belastende Erinnerungen an das traumatische Ereignis. Diese Erinnerungen können sich als Rückblenden, Albträume oder aufdringliche Gedanken äußern.
- Vermeidung: Menschen mit PTBS können große Anstrengungen unternehmen, um Erinnerungen an das traumatische Ereignis zu vermeiden. Dieses Vermeiden kann sich auf Orte, Aktivitäten oder Interaktionen erstrecken, die belastende Erinnerungen auslösen könnten.
- Negative Veränderungen der Stimmung und des Denkens: PTBS kann zu anhaltenden negativen Gedanken und Gefühlen führen. Dazu können Gefühle von Abgehobenheit, Schuld oder Scham in Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis gehören.
- Erhöhte Erregung: Betroffene neigen zu Nervosität, erleben eine erhöhte Erregung und leiden oft unter Schlafproblemen.
- Veränderungen der Reaktivität: PTBS kann die Reaktionen einer Person auf Situationen verändern. Dies kann sich in rücksichtslosem oder selbstzerstörerischem Verhalten äußern, aber auch in Schwierigkeiten, enge Beziehungen zu pflegen.
Glücklicherweise gibt es wirksame Behandlungsmöglichkeiten für PTBS:
- Trauma-fokussierte Psychotherapie: Therapien wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und andere Therapien sind hilfreich bei der Verarbeitung und Bewältigung traumatischer Erinnerungen.
- Medikation: Es können Antidepressiva und Medikamente gegen Angstzustände verschrieben werden, um einige der mit der PTBS verbundenen Symptome zu lindern.
- Selbsthilfegruppen: Der Kontakt zu anderen, die ähnliche Traumata erlebt haben, kann ein Gefühl des Verständnis und der gemeinsamen Erfahrung vermitteln. Selbsthilfegruppen können emotionale Unterstützung und Bewältigungsstrategien anbieten.
- Achtsamkeits- und Entspannungstechniken: Praktiken wie Meditation, tiefe Atemübungen und Yoga können dem Einzelnen helfen, Stress zu bewältigen und die Symptome einer PTBS zu verringern.
Die Behandlung von PTBS ist ein Prozess, der Geduld und individuelle Betreuung erfordert. Die Inanspruchnahme professioneller Hilfe ist von entscheidender Bedeutung, da ein rechtzeitiges Eingreifen die Lebensqualität erheblich verbessern kann.
Suchterkrankungen
Suchterkrankungen sind komplexe Störungen, die das Verlangen nach bestimmten Substanzen oder Verhaltensweisen beinhalten. Die Symptome können je nach Art der Sucht variieren, aber einige gemeinsame Anzeichen sind ein unkontrollierbares Verlangen, Entzugserscheinungen, Vernachlässigung anderer Verpflichtungen und soziale Isolation.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Suchterkrankungen. Eine häufige Methode ist die Entgiftung, bei der der Körper von der Substanz gereinigt wird. Danach kann eine medikamentöse Therapie eingesetzt werden, um Entzugserscheinungen zu lindern und das Verlangen zu reduzieren. Psychotherapie, wie zum Beispiel kognitive Verhaltenstherapie, kann helfen, die zugrunde liegenden Ursachen der Sucht zu identifizieren und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Darüber hinaus gibt es auch Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker oder Narcotics Anonymous, die Unterstützung und Erfahrungsaustausch bieten. In einigen Fällen kann eine stationäre Rehabilitation erforderlich sein, um eine intensive Behandlung und Betreuung zu gewährleisten.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch individuell ist und die Behandlung auf seine spezifischen Bedürfnisse abgestimmt sein sollte. Eine frühzeitige Intervention und eine umfassende Unterstützung können dazu beitragen, den Weg zur Genesung zu ebnen.
Wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bei sich bemerken, könnte es ratsam sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen:
- Unkontrollierbares Verlangen: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie eine Substanz oder ein bestimmtes Verhalten nicht mehr kontrollieren können und immer mehr davon benötigen, um denselben Effekt zu erzielen, könnte dies ein Anzeichen für eine Sucht sein.
- Vernachlässigung von Verpflichtungen: Wenn Sie wichtige Verpflichtungen wie Arbeit, Schule oder soziale Beziehungen aufgrund Ihrer Sucht vernachlässigen, könnte dies ein Hinweis auf ein Problem sein.
- Entzugserscheinungen: Wenn Sie körperliche oder psychische Symptome wie Unruhe, Reizbarkeit, Schlafstörungen oder körperliche Beschwerden verspüren, wenn Sie versuchen, die Substanz oder das Verhalten einzuschränken oder aufzugeben, könnte dies auf eine Abhängigkeit hinweisen.
- Verlust der Kontrolle: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie die Kontrolle über Ihr Verhalten verloren haben und trotz negativer Konsequenzen weiterhin süchtiges Verhalten zeigen, könnte dies ein Zeichen für eine Suchterkrankung sein.
Wie funktioniert Verhaltenstherapie bei Suchterkrankungen?
Verhaltenstherapie ist eine häufig angewendete Methode zur Behandlung von Suchterkrankungen. Sie basiert auf der Annahme, dass das Verhalten erlernt ist und somit auch verändert werden kann. Das Ziel der Verhaltenstherapie bei Suchterkrankungen ist es, schädliche Verhaltensmuster zu erkennen, zu verstehen und zu modifizieren.
In der Verhaltenstherapie werden verschiedene Techniken eingesetzt, um den Betroffenen dabei zu helfen, ihr Verhalten zu ändern. Eine häufig verwendete Methode ist die kognitive Umstrukturierung, bei der negative Denkmuster und Überzeugungen identifiziert und durch positive und realistischere Gedanken ersetzt werden. Dies kann dazu beitragen, das Verlangen nach der Substanz zu reduzieren und den Umgang mit Auslösern und Stress zu verbessern.
Eine weitere Technik ist die Verhaltensanalyse, bei der die Auslöser, Konsequenzen und Belohnungen des suchtbezogenen Verhaltens untersucht werden. Durch das Erkennen von Mustern und das Erlernen neuer Bewältigungsstrategien können alternative Verhaltensweisen entwickelt werden.
Die Verhaltenstherapie kann auch den Einsatz von Belohnungssystemen beinhalten, bei denen positive Verhaltensweisen verstärkt werden, um die Motivation zur Veränderung aufrechtzuerhalten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Verhaltenstherapie bei Suchterkrankungen in der Regel als Teil eines umfassenden Behandlungsplans eingesetzt wird, der auch andere Therapieformen und Unterstützung beinhaltet. Die individuellen Bedürfnisse und Ziele des Betroffenen werden dabei berücksichtigt, um eine effektive und nachhaltige Genesung zu fördern.
Persönlichkeitstörungen
Persönlichkeitsstörungen sind eine Kategorie von psychischen Problemen, die das Leben der Betroffenen stark beeinflussen. Diese Störungen sind durch dauerhafte Denk- und Verhaltensmuster sowie zwischenmenschliche Verhaltensweisen gekennzeichnet und weichen erheblich von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen ab. Um die Komplexität von Persönlichkeitsstörungen zu bewältigen, ist es wichtig, die Symptome zu verstehen und wirksame Behandlungsmöglichkeiten zu erkunden.
Wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bei sich bemerken, könnte es ratsam sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen:
- Maladaptive Muster: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie anhaltende und unflexible Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster aufweisen, die häufig zu einer Beeinträchtigung des sozialen und beruflichen Lebens führen.
- Zwischenmenschliche Herausforderungen: Wenn Sie Schwierigkeiten beim Aufbau und der Pflege gesunder Beziehungen haben. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen haben oft Probleme mit Vertrauen, Intimität und Kommunikation.
- Emotionale Dysregulation: Sie sind möglicherweise emotional instabil und haben starke Stimmungsschwankungen. Die Betroffenen können extreme emotionale Hochs und Tiefs erleben, was es schwierig macht, das emotionale Gleichgewicht zu halten.
- Impulsivität: Impulsives Verhalten, wie rücksichtsloses Geldausgeben, Drogenmissbrauch oder die Teilnahme an riskanten Aktivitäten, wird bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen häufig beobachtet.
- Identitätsstörung: Sie haben möglicherweise Probleme mit einem stabilen Selbstbild und einem klaren Verständnis ihrer Werte und Ziele.
- Angst vor dem Verlassenwerden: Viele Menschen mit Persönlichkeitsstörungen zeigen eine ausgeprägte Angst vor dem Verlassenwerden, was zu Anhänglichkeit oder Bemühungen führt, tatsächliche oder vermeintliche Ablehnung zu vermeiden.
Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen:
- Die Verhaltenstherapie (CBT) erweist sich als häufig angewandte Methode bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen. Dieser therapeutische Ansatz beruht auf der Annahme, dass Verhalten erlernt wird und daher geändert werden kann. Er zielt darauf ab, schädliche Verhaltensmuster, die mit Persönlichkeitsstörungen einhergehen, zu erkennen, zu verstehen und zu ändern.
- Im Bereich der Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen werden verschiedene Techniken eingesetzt, um Verhaltensänderungen zu erleichtern. Eine Methode ist die kognitive Umstrukturierung - ein Prozess, der sich auf das Erkennen und Infragestellen negativer Denkmuster und Überzeugungen konzentriert.
- Eine weitere wichtige Technik ist die Verhaltensanalyse, bei der die Auslöser, Folgen und Belohnungen maladaptiver Verhaltensweisen untersucht werden. Durch das Erkennen von Mustern und das Erlernen neuer Bewältigungsstrategien kann der Einzelne alternative, gesündere Verhaltensweisen kultivieren.
- Es ist wichtig zu betonen, dass die Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen in der Regel in einen umfassenden Behandlungsplan integriert ist. Dieser ganzheitliche Ansatz umfasst verschiedene therapeutische Modalitäten und Formen der Unterstützung, die auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele des Einzelnen zugeschnitten sind.
Psychotherapie im Kostenerstattungsver fahren
Kosten und Kostenübernahme
Die Kosten für die Psychotherapie auf der Basis der Verhaltenstherapie werden in der Regel von den privaten Krankenversicherungen getragen. Je nachdem, was Sie für einen Vertrag haben, fallen u.U. noch selbst zu tragende Kostenanteile an. Eine Sitzung dauert in der Regel 50 Minuten und wird nach der allgemeinen Gebührenordnung mit 135,54 Euro berechnet (GOP 3,1facher Satz).
Falls Sie gesetzlich krankenversichert sind, ist es möglich, die Therapie im Kostenerstattungsverfahren (KEV) durchzuführen. Hierbei ist nachzuweisen, dass Sie bereits versucht haben, in einer Kassenpraxis einen Therapieplatz zu bekommen, dies aber leider nicht funktioniert hat. Notieren Sie hierfür lediglich, wo und wann Sie eine Praxis angerufen haben, die keine Kapazitäten hatte. Sie sollten mindestens 10 Absagen vermerken können, damit Sie das KEV in Anspruch nehmen können. Wir helfen Ihnen gerne bei der Beantragung und übernehmen den Großteil der Bürokratie für Sie, sodass Sie keine zusätzliche Belastung haben!
Natürlich können Sie die Kosten für die Psychotherapie auch selbst tragen und diese dann im Rahmen der Kosten für außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung angeben. Diese Kosten belaufen sich dann auch hier auf 135,54 Euro je verhaltenstherapeutische Sitzung.Bitte zögern Sie nicht, uns anzurufen, wir beraten Sie gern zum Thema Kostenübernahme aller Art!
Hilfe für die Antragsstellung
Um Ihnen die Beantragung Ihrer Psychotherapie im Kostenerstattungsverfahren (KEV) zu erleichtern, kooperieren wir mit TEPAVI. Das ist ein Unternehmen, welches Ihnen unkompliziert und effektiv dabei hilft, den bürokratischen Prozess, der mit der Therapiebeantragung verbunden ist, zu bearbeiten.
Mehr Informationen hierzu erhalten Sie bei uns oder bei Tepavi.
FAQ
Wer übernimmt die Kosten für eine Psychotherapie?
In der Regel decken die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Psychotherapie ab, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Eine psychische Störung mit Krankheitswert liegt vor (Anlässe ohne Krankheitswert wären beispielsweise Erziehungs- und Eheberatung).
- Die Therapie erfolgt durch einen approbierten Psychologischen Psychotherapeuten oder einen Arzt mit Psychotherapie als Zusatzqualifikation und mit Kassenzulassung.
- Es handelt sich um ein anerkanntes Therapieverfahren. Aktuell sind dies: Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Psychoanalyse und systemische Psychotherapie.
Was ist der Unterschied zu einer Kostenerstattung für Psychotherapie?
Die Kostenerstattung für Psychotherapie ist eine alternative Möglichkeit, wenn Sie keinen Therapieplatz mit angemessener Wartezeit bei einem Psychotherapeuten mit Kassenzulassung gefunden haben.
Wartezeiten, die mehr als drei Monate betragen, gelten grundsätzlich als nicht zumutbar. Eine entsprechende Dringlichkeits- oder Notwendigkeitsbescheinigung kann vom Hausarzt oder von einem anderen Arzt, aber eben auch nach dem Erstgespräch vom Kostenerstattungstherapeuten ausgestellt werden.
Diese Leistung dürfen aber nur Psychotherapeuten erbringen, die genauso qualifiziert sind wie ein Psychotherapeut mit Kassensitz. Das gilt für approbierte Psychologische Psychotherapeuten in Privatpraxis. Die von der GKV gezahlten Richtlinienverfahren hierbei sind Analytische Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie und die systemische Psychotherapie.
Wann darf ich einen Antrag auf Kostenerstattung für eine Psychotherapie stellen und wie bekomme ich diese?
Um den Antrag stellen zu können, gelten bestimmte Voraussetzungen:
- Dringender Bedarf: Sie dürfen einen Antrag auf Kostenerstattung stellen, wenn Sie nachweislich dringend eine Psychotherapie benötigen und keinen Therapieplatz mit einer zumutbaren Wartezeit und in einer zumutbaren Entfernung zum Wohnort bei einem Psychotherapeuten mit Kassenzulassung gefunden haben.
- Vorab-Sprechstunde: Vor Beginn der Psychotherapie müssen Sie eine psychotherapeutische Sprechstunde besucht haben. Ausnahme ist, wenn der Klient innerhalb der letzten 12 Monate wegen einer psychischen Erkrankung bereits stationär behandelt worden ist.
Rechtlicher Hintergrund:
Gesetzliche Krankenkassen (GKV) müssen eine flächendeckende, bedarfsgerechte und wohnortnahe Versorgung gewährleisten.
Falls Sie nach vergeblichen Suchaktivitäten (die Sie nachweisen können müssen) keinen Therapieplatz finden konnten, hat die GKV ihren gesetzlichen Auftrag nicht erfüllt. Sie haben das Recht, sich die notwendige Leistung selbst zu beschaffen. Die Kosten, die Ihnen durch diese selbst beschafften Leistungen entstehen, muss die GKV erstatten. Dieser Anspruch ist in § 13 Absatz 3 SGB V gesetzlich geregelt und gilt gegenüber allen Gesetzlichen Krankenkassen.
Wie läuft die Antragsstellung einer Kostenerstattung bei einer Psychotherapie ab?
Wichtig ist, dass Sie den Antrag auf Kostenerstattung vor Beginn der Psychotherapie selbst beantragen.
Es ist in jedem Fall ratsam, sich zunächst bei der eigenen Krankenkasse zu erkundigen, welche Vorgaben bei ihr für das Kostenerstattungsverfahren gelten.
Folgende konkrete Tipps zum Vorgehen bei der Antragstellung gibt die Bundespsychotherapeutenkammer, damit die GKV die Kosten übernimmt:
• Kontaktieren Sie zuerst möglichst viele von Kassen zugelassene Psychotherapeuten in Wohnortnähe und fragen Sie nach einem freien Behandlungsplatz. Wenn Sie zeitnah einen Termin erhalten, nehmen Sie ihn wahr.
• Da Sie nachweisen müssen, dass keine rechtzeitige Behandlung bei Psychotherapeuten mit Kassenzulassung möglich war, protokollieren Sie Ihre Anrufe (Name, Datum, Uhrzeit und frühestmöglichen Behandlungstermin). Üblicherweise reichen hier Anfragen bei 3 bis 5 Behandlern.
• Teilen Sie Ihrer Krankenkasse schriftlich mit, dass kurzfristig kein Therapiebeginn bei einem zugelassenen Psychotherapeuten in Wohnortnähe möglich war. Legen Sie dem Schreiben Ihr Anrufprotokoll bei und bitten Sie Ihre Kasse, Ihnen im Rahmen einer angemessenen Frist (z.B. eine Woche) einen Psychotherapeuten mitzuteilen, bei dem Sie zeitnah einen Termin in Wohnortnähe erhalten.
• Legen Sie auch das Schreiben der Terminservicestellen bei, in dem Ihnen die Kassenärztliche Vereinigung mitgeteilt hat, dass sie Ihnen keinen Behandlungsplatz vermitteln kann.
• Nach Verstreichen dieser Frist suchen Sie einen approbierten Psychotherapeuten ohne Kassenzulassung. Diesen bitten Sie um eine schriftliche Bestätigung zur Weitergabe an Ihre Krankenkasse, dass für Sie eine umgehende Behandlung notwendig ist und er Ihnen kurzfristig einen freien Therapieplatz anbieten kann.
• Anschließend beantragen Sie bei Ihrer Krankenkasse die konkrete Behandlung durch diesen Psychotherapeuten sowie die Erstattung der dafür notwendigen Kosten nach § 13 Absatz 3 SGB V.
• Wird der Antrag auf Kostenübernahme von der Krankenkasse abgelehnt, kann der Versicherte Widerspruch einlegen.
• Die Krankenkassen müssen spätestens drei Wochen nach Eingang über einen Antrag auf Leistungen entschieden haben. Ist eine gutachterliche Stellungnahme erforderlich, verlängert sich diese Frist auf fünf Wochen. Lässt die GKV diese Fristen ohne vorherige schriftliche Mitteilung einer Begründung verstreichen, gilt der Kostenübernahmeantrag als genehmigt. Die Krankenkassen sind dann zur Übernahme der Kosten, die aus der Beschaffung der notwendigen Leistung durch den Leistungsberechtigten selbst resultieren, verpflichtet.
Dies alles erscheint auf dem ersten Blick sehr aufwendig und komplex. Da wir wissen, dass Menschen, die sich in einer schwierigen psychisch- emotionalen Lebenslage befinden, für solche als bürokratisch empfundenen Abläufe wenig Kraft und Energie haben, kooperieren wir mit Tepavi. Das Team von Tepavi hilft Ihnen bei der Beantragung einer Psychotherapie im Kostenerstattungsverfahren, indem es Ihnen alle wichtigen Schritte abnimmt. So können Sie sich auf das fokussieren, was Sie brauchen: nämlich Ihre Therapie beginnen, damit Sie neue positive Erfahrungen sammeln können, welche im besten Fall zu einer Lösung- einem neuen Weg führen.